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Eisenzeit

Die archäologische Periode, die allgemein mit Eisenzeit bezeichnet wird, datiert von ca. 800 vor der Zeitenwende bis ca. 600 nach der Zeitenwende. Allerdings ist dieser Zeitraum in drei ziemlich selbständige Teilperioden unterteilt:

Vorrömische Eisenzeit (800 vor d. Z. - 50 vor d. Z.)
Römische Kaiserzeit (50 vor d. Z.- 375 nach d. Z.)
Völkerwanderungszeit (375 nach d. Z. – 600 nach d. Z.)

(Neueste Forschungen haben diese Einteilung etwas vertieft und präzisiert.)

In der Vorrömischen Eisenzeit verbreitete sich die Nutzung des neuen Rohstoffes Eisen rasant.
Die Römische Kaiserzeit gilt in der Region gemeinhin als die „germanische Phase“.
In der Völkerwanderungszeit veränderte sich die alte politische Aufteilung Europas gravierend.

Von Norden her waren germanische Stämme in die Region eingewandert. Wie die Vermischung mit der bronzezeitlichen Bevölkerung (hier der Billendorfer Kultur) vor sich ging, ist bisher ungeklärt.

Die Besiedlung der Region erreichte während der Römischen Kaiserzeit ihren Höhepunkt.
Proßmarke weist, wie andere Orte ebenfalls, eine Vielzahl von eisenzeitlichen Fundstellen auf. Fast alle datieren in die „germanische Phase“, Funde aus der Vorrömische Eisenzeit sind sehr selten, solche aus der Völkerwanderungszeit fehlen bisher völlig.
Es fällt auf, das viele bronzezeitliche Siedlungsplätze auch in der Eisenzeit zum Siedeln genutzt wurden, was für eine ziemliche Siedlungskonstanz spricht.
Funde aus der Römischen Kaiserzeit (germanische Funde) stammen als Schlacken oder als grobe, unfertige Eisenklumpen (sog. „Luppen“) – s. Abb. 1 und 2- vermutlich von Verhüttungsplätzen.

Abb. 1

Abb. 2

Die Germanen nutzten den häufig vorkommenden Raseneisenstein für die Gewinnung einer teigigen Eisenmasse (Luppe), die durch Schmieden geformt wurde. Eine Verflüssigung des Eisens mit anschließender Gießverarbeitung- wie bei Bronze- war auf Grund der mit Holzkohle erzielbaren, niedrigen Temperaturen noch nicht möglich.
Die Scherben- siehe Abb. 3- weisen eine grobe Magerung auf, sie sind oft ziemlich dick. Häufig sind auch scherbenartige Bruchstücke von den Öfen- Ummantelungen zu finden, die bis zu 2 cm dick sein können und nicht mit Gefäßscherben verwechselt werden dürfen.
Eisenzeitliche Gräber oder gar Wohnplätze wurden bisher für Proßmarke (noch) nicht nachgewiesen.

Abb. 3

Abb. 4

LITERATUR

  • WILLE, G.: Eisenzeit. in: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte von Proßmarke. Dresden/ Proßmarke, 2006 (Download)

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Der eisenzeitliche Siedlungskomplex von Proßmarke: Vorburgsiedlung, Eisenverhüttungsplatz, Burgwall, Bestattungsplatz, Nebenanlagen.

Es gibt seit 150 Jahren deutliche Hinweise zu einem einstigen eisenzeitlichen Burgwall westlich von Proßmarke. Auch die konkrete Lage im Gelände wurde genannt: Ein mächtiger Wallzug längs der Kreisstraße K6238 zwischen Proßmarke und Naundorf, noch auf Proßmarker Gemeindeterritorium liegend, ist der heutige Rest. Seien sie gespannt, welche Erkenntnisse zu diesem Thema offengelegt werden. Mehr dazu hier.

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